Pastoraler Zukunftsweg: Die Zukunft unserer Gemeinde(n)

Pastoraler Zukunftsweg:

Wie sieht es in 10 Jahren in unserer Franziskusgemeinde aus?
Was sind die Pläne des Erzbistums?
Was sind unsere Wünsche und Ideen?
Wie bereiten wir uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Nachbargemeinden vor, mit denen wir eine “Pfarrei” bilden werden?

 

Bistum entschleunigt Pastoralen Zukunftsweg (Stand Februar 2021)

Nach vielen Einwänden aus den Gemeinden und Gremien kommt das Thema Pfarreistruktur nochmals auf den Prüfstand.
(Lesen Sie die Erklärung des Bistums.)

 

Was denken Sie?

Der Pastorale Zukunftsweg wird in den Gemeinden und in der Presse (z.B. in WDR5/ARD Mediathek) auch sehr kontrovers diskutiert.
Aufgrund der Corona-Pandemie ist ein intensiver Austausch in der Gemeinde aktuell nicht möglich.
Teilen Sie uns doch bitte Ihre Gedanken mit: pgr@st-franziskus-hochdahl.de .
Verschiedene Gedanken aus der Gemeinde finden Sie dazu auch in der ASPEKTE März 2021.

 

Gedanken von Pfarrer Biskupek (Stand Dezember 2020):
(Auf unserer Facebook-Seite können Sie gerne Ihre Gedanken dazu hinterlassen.)

 

DIE ZUKUNFT UNSERER GEMEINDEN – Teil 1

Die Zukunft unserer Gemeinden war Thema auf unserem „Seelsorgebereichsforum“ am 6.10.2020, an dem sich an die 40 Menschen beteiligten. Auf dem „Pastoralen Zukunftsweg“ ein wichtiger Schritt, denn danach formuliert das Erzbistum die „Zielskizze“ für die Entwicklung bis 2030. Sicher ist, dass im Erzbistum Köln 50 bis 60 Pfarreien à ca. 40.000 Katholiken gebildet werden. Eine Pfarrei umfasst dann viele Gemeinden, die in Kooperation mit den anderen ihren eigenen Charakter weiterentwickeln sollen. Viele Fragen wurden gestellt und nicht hinreichend beantwortet: Sind die Sparmaßnahmen angesichts des vorhandenen Kapitals der Kirche richtig? Wo kommen die Ehrenamtlichen her, auf die so viel gesetzt wird? Wie kann man motivieren, wenn Erzbistum und Vatikan vieles abschmettern? Was ist mit der Ökumene, die uns so wichtig ist? Wie bekommen wir es hin, Neues zu entwickeln und gleichzeitig noch Altes fortzuführen? In den nächsten Ausgaben der „neuen Stadt“ werden Sie mehr dazu erfahren. Ihr Christoph Biskupek

 

DIE ZUKUNFT UNSERER GEMEINDEN – Teil 2

Aufgrund der sinkenden Gläubigenzahlen (Geburtenschwund, Kirchenaustritte, Priestermangel) werden in ganz Europa, so jetzt auch in unserem Erzbistum, Pfarreien zu Großpfarreien zusammengefasst. Welchen Zuschnitt sie haben werden, ist noch in der Beratung und Vorbereitung. Grundsätzlich fragen sich viele, ob bei dem Vorhaben nicht die Individualität und Autonomie der einzelnen Gemeinden leiden oder gar verloren gehen. Die Verantwortlichen sagen, dass dem nicht so sein soll. Aber versprochen ist halt vieles schnell. Auf die Taten kommt es an! Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass bei der zukünftigen notwendigen Kooperation der Gemeinden, auch mit dem Erzbistum, der Charakter und das Profil, die Selbständigkeit und die Freiheit der einzelnen Gemeinde weiterentwickelt werden und dabei das Evangelium Jesu im Mittelpunkt steht! Und wir selbst haben es in der Hand, diesen Prozess einvernehmlich mit den anderen zu gestalten. Ihr Christoph Biskupek

 

DIE ZUKUNFT UNSERER GEMEINDEN – Teil 3

Bei der letzten Pfarrgemeinderatssitzung am 28.10.2020 wurden Fragen der Gemeinde angesprochen, die auch beim Seelsorgebereichsforum am 6. Oktober gestellt worden waren. Eine Frage war die nach dem Zuschnitt einer zukünftigen Großpfarrei mit vielen Gemeinden. Diese Frage ist noch nicht entschieden, die Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände der betreffenden Pfarreien werden sich erst noch damit befassen. Das wird der nächste folgerichtige Schritt in diese Richtung sein. Schauen wir uns die Umgebung unserer Franziskusgemeinde an: Schon seit Jahren und Jahrzehnten feiern Gläubige aus drei Städten untereinander Gottesdienste: Menschen aus Erkrath, Unterbach und Hochdahl, aus Haan und Gruiten und aus Hilden nehmen aus terminlichen und persönlichen Gründen an den Messen auch der anderen Gemeinden teil. Nicht wenige kommen auch von überall her zum Bibelkurs nach Hochdahl, auch zum Glaubensforum, zum Wochenausklang und nicht zuletzt in unser Franziskus-Hospiz. Und die Hochdahler besuchen Ausstellungen in der Haaner Kirche, nehmen Beichtzeiten in Hilden wahr oder sind bei der Fronleichnamsprozession in Alt-Erkrath. Die Seelsorgerinnen und Priester arbeiten längst zusammen und helfen einander aus, abgesehen davon, dass ich selbst seit 15 Monaten Pfarrverweser von Haan und Hilden bin. Ohne dass es von oben verordnet wäre, gibt es also jetzt schon dieses gegenseitige Geben und Nehmen. Es könnte vielleicht sein, dass die oben genannten Pfarrgemeinden eine Zusammenarbeit für die Zukunft als „Großpfarrei“ entwickeln, deren Gestaltung maßgeblich auch in unseren Händen liegt. Dabei soll niemandem die Heimat verloren gehen! Dafür werden unser Pfarrgemeinderat und ich als Pfarrer alles tun. Ihr Christoph Biskupek

 

DIE ZUKUNFT UNSERER GEMEINDEN – Teil 4

Die Errichtung von 50 bis 60 Großpfarreien mit vielen Gemeinden innerhalb des Erzbistums Köln bis zum Jahre 2030 ist eine Entwicklung, die wir in ganz Europa beobachten und die u.a. mit dem demographischen Wandel, den sin-kenden Einnahmen und mit Synergieeffekten begründet wird. Beim Seelsorge-bereichsforum vor fünf Wochen wurde die beabsichtigte Verringerung der hauptamtlichen Dienste sowie der Versammlungsräume und die damit verbundenen Einsparungen sehr in Frage gestellt, so z.B. auch die Nichtfinanzierung von Jugendreferenten-Stellen aus Kirchensteuermitteln. Die Kirche habe milli-ardenschwere Rücklagen und Immobilien, die sie jetzt auch für die zeitgemäße Seelsorge und Verkündigung einsetzen solle. Und die Verringerung des Personals und das verstärkte Setzen auf Ehrenamtliche führen in eine Verklei-nerung des Angebotes in Qualität und Fläche. Die Bistumsleitungen, nicht wenige Theologen, auch einige aus dem PGR, sehen darin aber auch Chancen. Mehr darüber in der nächsten „neuen stadt“! Ihr Christoph Biskupek

 

DIE ZUKUNFT UNSERER GEMEINDEN – Teil 5

Das Erzbistum spricht von Sparmaßnahmen – andere sprechen von milliar-denschweren Rücklagen und Immobilien der Kirchen. Müsste nicht gerade jetzt richtig investiert werden? Zum Beispiel unsere Franziskusgemeinde: Vor 40 Jahren zählte sie ca. 11.000 Katholiken, weil damals alle jungen Familien nach Hochdahl zogen. Inzwischen sind die Kinder ausgezogen und die Eltern leben allein zu Haus. Ca. 50 Kirchenaustritte haben wir im Jahr (das hat vor allen Dingen mit der Kirchenpolitik zu tun), ca. 90 Gemeindeglieder verster-ben, ca. 40 Taufen dürfen wir verzeichnen. So hat unsere Gemeinde heute noch knapp 8.000 Mitglieder. Die Folgen zeigen sich überall, auch in der Personalplanung und in den Kirchensteuerzuweisungen. Der Mangel an Priestern und Seelsorger/innen spielt auch eine Rolle. Dass dabei Jugendreferenten-Stellen nicht zur „Grundausstattung“ einer Pfarrei gehören, ist nicht zu verste-hen. Wir brauchen Hauptamtliche, um die Engagierten und Ehrenamtlichen zu begleiten. Freilich: Die Bistümer sorgen mit Rücklagen und Immobilien für die Zeiten ausfallender Kirchensteuern vor. Auch das muss wohl sein. Wir z.B. werden gerade wieder unterstützt: Das Erzbistum finanziert uns die Renovie-rung des Franziskushauses in 2021 komplett! Wir allein hätten das nie geschafft, hätten das Haus vielleicht verkaufen müssen. Ihr Christoph Biskupek

 

DIE ZUKUNFT UNSERER GEMEINDEN – Teil 6

Bei der Vorstellung der „Zielskizze“ des Erzbistums für die Zukunft der Seelsorge wurde von uns und von den meisten Gemeinden die Erwähnung der Ökumene mit den evangelischen und orthodoxen Mitchristen vermisst. Haben wir doch in den vergangenen Jahrzehnten die Zusammenarbeit als ein Geschenk und einen Auftrag empfunden. Möglich, dass das Erzbistumerst einmal die eigenen „Hausaufgaben“ machen und die anderen Konfessionen nicht belasten will; möglich, dass bei manchen die Ökumene als eine „Verwässerung“ des Katholischen empfunden wird; möglich auch, dass die ökumenische Zusammenarbeit inzwischen einfach selbstverständlich ist. Alles jedenfalls, was wir gemeinsam tun können, müssen wir tun. Ansonsten wäre es unterlassene Hilfeleistung! Ihr Christoph Biskupek

DIE ZUKUNFT UNSERER GEMEINDEN – Teil 7

Nicht nur positiv nehmen die Mitglieder der Gremien und interessierte Gläubige die so starke Betonung des Ehrenamtes in der „Zielskizze“ des Erzbistums zum Pastoralen Zukunftsweg wahr. Zwar ist ihnen der Wert des Ehrenamts als unaufgebbar bewusst, wie es jedoch bei allerorts sinkenden Zahlen und auch als Ersatz hauptamtlicher Kräfte ausgebaut werden kann, scheint schleierhaft. Nicht nur weil die meisten erwerbstätig und in der Kindererziehung tätig sind, ist immer weniger Zeit dafür. Dabei sind die Ehrenamtlichen Säulen der Ge-meinde, was auch ihr eigenes Leben sinnvoller, heller und fröhlicher macht. Aber die Menschen empfinden auch, dass die gesellschaftliche Stimmung gegen die Kirchen- und Theologiepolitik ist, die ihnen oft genug Knüppel zwischen die Beine wirft – darum ist eine positive Motivation jetziger und neuer Ehrenamtlicher im Moment schwer. Umso wichtiger, dass alle Seiten daran arbeiten, gegenseitiges Vertrauen (zurück) zu gewinnen, negative Erfahrungen oder gar Feindbilder zu überwinden und aus dem Evangelium Jesu kritische und zuversichtliche Konstruktivität zu schöpfen. Ihr Christoph Biskupek

DIE ZUKUNFT UNSERER GEMEINDEN – Teil 8

Eine Frage treibt unseren Pfarrgemeinderat und viele Gläubige um und sie wird bistumsweit recht unterschiedlich beantwortet: Nehmen wir die vom Erzbistum geplanten 60 Großpfarreien als gesetzt und arbeiten innerhalb dieses Modells an der Zukunft unserer Gemeinden –oder gehen wir gegen die Pläne des Erzbistums und die pastoraltheologischen Vorgaben vor? In unserem PGR wird an der Antwort auf diese Frage gearbeitet. Es wurde geäußert, man könne das eine mit dem anderen verbinden: konstruktiv arbeiten und konstruktiv kritisieren! Es ist wohl wesentlich eine Frage des Stils und der Haltung, in der so etwas geschieht. Unterschiedliche Meinungen zu haben, ist vollkommen in Ordnung. Verschiedenheit muss kein Grund für Rivalität sein, sondern Ermutigung, auf dem eigenen Weg nicht stehen zu bleiben. Auch wenn viele Skepsis beim Agieren der Kirchenleitungen empfinden und äußern, weil sie negative Erfahrungen gemacht haben: Gestehen wir allen Seiten zu, redlich mit anderen und an sich selbst arbeiten zu wollen. Unsere konstruktive Mitarbeit jedenfalls spielt dabei eine wichtige Rolle. Es grüßt Sie Ihr Christoph Biskupek

 

 

 

 

 

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