Die “capella nova”
Das II. Vatikanische Konzil hat uns vor fast einem halben Jahrhundert die Chance gegeben, die Muttersprache als Gottesdienstsprache zu benutzen. Die Musik spielt dabei eine große Rolle, vor allem bei der Einbindung der Gemeinde in die Eucharistie.
So ging mir kurz nach unserem Zuzug nach Hochdahl der Gedanke durch den Kopf, daraus etwas zu machen. 1991 gründeten wir einen Chor für den Gottesdienst und für die Gemeinde. Der Grundgedanke war den „normalen” Gottesdienst, die Samstags- oder Sonntagsmesse, abwechslungsreicher, festlicher und spannender zu machen, den Chor und die Gemeinde einzubinden in das eucharistische Geschehen, das Erlebnis der Eucharistie durch animierenden Gesang zu intensivieren.
Zunächst war es ein kleines Häuflein von Sängerinnen und Sängern – nie vorher gesungen – aber mit viel Elan ging es an die Arbeit. So wurde kurz danach schon die festliche Messe zur 25-Jahr-Feier der Einweihung der Heilig-Geist-Kirche mit gestaltet. Bald kamen immer mehr Sängerinnen und Sänger, Interessierte und Liebhaber. Heute hat der Chor über 50 Mitglieder, und es sind erfreulicherweise auch jüngere Frauen und Männer zu uns gestoßen.
Warum „capella nova”? Die Pfarrinformation heißt von Anfang an „Die neue Stadt”. Die Stadt Hochdahl wurde neu auf dem Reißbrett entworfen. So ist auch der Chor aus einer Idee heraus geboren, d.h. er organisiert sich selbst. Jeder, der bestimmte Fähigkeiten hat, kann diese einbringen, ob bei der Organisation, beim Singen, beim Spielen oder Planen von besonderen Terminen, Fahrten oder Festen. Der Name sollte aber auch das „neue” Singen der Gemeinde verdeutlichen. Dazu haben wir viele Gesänge aus der Amsterdamer Studenten Ecclesia übernommen, die mit den Namen von Huub Oosterhuis, Bernard Huijbers, Tom Löwenthal oder Antoine Oomen verbunden sind.
Wichtig ist uns immer wieder die Einbindung der Gemeinde und aller Mitfeiernden in die Mahlgemeinschaft der Eucharistie, die Feier der Auferstehung Jesu Christi – ein Fest. Wie heißt es doch in einem Lied von Gregor Linßen:
„Herr, du bist Freude, wo Lachen erstickt.
In dunkler Welt lebe in mir.
Sei froher Gedanke, sei tröstender Blick,
sei Stimme und singe in mir.
Und ein neuer Morgen bricht auf dieser Erde an
in einem neuen Tag, singe in mir …”
Bernhard Janich
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