Brot des Lebens
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,
er stirbt am ´Brot allein´.” (D. Sölle)
Wer sich nur den Bauch voll stopft,
dem dreht sich der Magen um,
der stirbt am „Brot allein”.
Wer von uns hat denn schon Hunger, so richtigen Hunger?
Die meisten von uns haben hin und wieder Appetit:
ein Häppchen von diesem oder jenem.
Wer weiß denn wie Brot schmeckt, einfaches Brot?
Wir ernähren uns von Leckerbissen, nicht von Brot,
und vor uns biegen sich die Tische.
Wir leiden an der Qual der Wahl. Und doch:
Wer sich nur den Magen füllt, der hat noch nichts im Herzen.
Dessen Lebenshunger bleibt ungestillt;
der stirbt am „Brot allein”.
Alle unsere vielen Lebensmittel haben doch eines gemeinsam:
Das Leben vermitteln sie nicht.
Lebensmittel – Mittel zum Leben?
Man kann ihn nicht essen, den Lebenssinn:
Wer keinen Sinn mehr hat, der hat das Leben satt.
Jesus kennt unseren Hunger nach Leben.
Und er weiß, was wirklich wichtig ist.
Er teilt sich selber aus.
Er gibt uns mit dem Brot sein ganzes Leben:
seine Worte und Taten,
seine Lebenshingabe am Kreuz,
sein neues Leben bei Gott.
Jesus weiß, dass Brot mehr ist als Mehl und Kalorien.
Es ist Leben.
Es bezeichnet das Lebensnotwendige:
das, was unsere Not wirklich wenden kann.
Jesus will für uns so lebensnotwendig,
so alltäglich sein wie Brot;
so selbstverständlich, so einfach, so kostbar.
Jesus ist sicher kein leichtes Brot.
Was kommt nach dem Sattsein: das schnelle Brot, fast food?
Hinein damit und weiter durchs Leben huschen?
Ein voller Bauch denkt nicht gern,
und beim Schwimmen wird’s gefährlich.
Jesus ist kein leichtes Brot,
kein Partyhäppchen, sondern Vollwertkost.
Man braucht Zeit und Ruhe zum Kauen und Verdauen.
Aber dann hält die Speise vor: eine ganze Ewigkeit!
Wer an seelischen Gleichgewichtsstörungen leidet,
der sollte nicht auf Müsli und Obst,
sondern auf Jesus umsteigen.
Wem das Wasser bis zum Halse steht
und das Fett bis zu den Knien reicht,
der muss seine Lebensweise ändern.
Wer das Leben satt hat,
wer etwas nicht richtig verdaut hat
oder wem das Schicksal schwer im Magen liegt,
der sollte seine seelische Ernährung umstellen
auf gesunde Kost.
Und gerade dann,
wenn uns der Lebensteig mürbe zu werden droht
und unsere Pläne nicht aufgehen,
dann sollten wir auf eine bewährte Brotsorte umsteigen:
Jesus, das Brot des Lebens.
Aber: Jede Kur braucht ihre Zeit.
Oft muss man erst entschlacken.
Die Seele erholt sich meistens ebenso langsam
wie ein verdorbener Magen
oder eine Raucherlunge.
Das Brot des Lebens ist geistliche Vollwertkost:
Seine Kraft wird uns allmählich durchdringen,
wird unsere Lebenssubstanz sein:
nicht nur in den Körperzellen,
sondern in jeder Faser unseres Herzens.
Seit zweitausend Jahren gelingt es Menschen,
Jesus zu ihrer Lebenssubstanz zu machen,
an Gott ihren Hunger zu stillen:
den Hunger nach Liebe, Gerechtigkeit, Geborgenheit,
nach Sinn und Leben.
Jesus will das Brot für meine innerste Sehnsucht sein,
für deine und meine Seele.
Er nährt und stärkt uns zur Wesentlichkeit,
zum ganzen Menschsein,
zum inneren und äußeren Frieden.
Er weiß, dass unser Herz nicht satt zu kriegen ist,
außer mit Gott allein.
Wie ist das bei uns? Wo bekommt unsere Seele Nahrung her?
Wovon leben wir?
Durchdringt uns das Brot des Lebens,
oder verschlingen wir die Riesenportionen an Äußerlichkeit,
die uns träge, fett und bequem machen
und unsere Herzen einzwängen?
Wie ist es mit der Kirche,
wo wir das Leben Jesu feiern und es in uns aufnehmen?
Viele benutzen die Kirche nur als religiösen Partyservice,
als Mc Donald’s für die Ewigkeit.
Ein bisschen Gott zum Garnieren ist ja nicht schlecht.
Leben, so wie ich es mag, aber bitte mit Sahne!
Aber Glaube, Kirche und Gemeinde als tägliches Brot,
davon lässt man lieber die Finger.
Und das Wort Gottes: Gehört es zu unserer Leibspeise,
oder ist es ein schnelles Häppchen am Sonntag?
Mit einem Wort:
Die Hostie ist oft leichter zu schlucken als das Evangelium.
Müsste es uns nicht manchmal im Halse stecken bleiben?
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein
– er stirbt am ´Brot allein´.”
Wer nach Liebe, nach Frieden hungert,
in wem die Sehnsucht nach Gott lebt,
der wird sich nicht mit Äußerlichkeiten voll stopfen.
Für den ist Jesus das Brot des Lebens:
geistliche Vollwertkost, tägliche Nahrung.
Ich wünsche uns,
die wir Anteil haben am Brot des Lebens,
dass wir unseren Geschmack an Gott niemals verlieren.
(Gedankenanstoß von Franz Kamphaus – geschrieben von Stefan Jürgens)
Zum Bischof Samonas von Gaza kam eines Tages ein Muslim, er bat den Bischof, er möge ihm einige Fragen über das Sakrament des Altars (der hl. Kommunion) beantworten.
Der Muslim sprach:
„Wie ist es möglich, dass aus Brot und Wein Fleisch und Blut Christi werden kann?“
Der Bischof antwortete:
„ Als du auf die Welt kamst, warst du nicht so groß wie heute. Du bist gewachsen und hast mehr Fleisch und Blut wie damals. Und woher hast du das? Dein Leib hat die Nahrung, die du genossen hast, in Fleisch und Blut verwandelt. Nun, wenn schon der menschliche Leib Brot und Wein in Fleisch und Blut verwandelt, so wird das wohl auch Gott vermögen.“
Diese Antwort hatte der Muslim nicht erwartet. Er stellte nun eine zweite Frage:
„Wie ist es aber möglich, dass in der leinen Hostie der ganze Christus zugegen ist?“
Der Bischof antwortete:
„Die Landschaft, die du da vor dir hast, ist groß und dein Auge ist doch so klein. Und dennoch hast du das Bild der großen Landschaft in deinem Auge. Somit ist es auch nicht unmöglich, dass in der kleinen Brotsgestalt der ganze Christus zugegen ist.“
Noch eine dritte Frage stellte der Muslim:
Wie aber ist es möglich, dass derselbe Christus gleichzeitig in allen euren Kirchen zugegen ist?“
Darauf antwortete der Bischof:
„Gott ist nichts unmöglich. Diese Antwort allein müsste dir schon genügen. Doch will ich dir wieder Ähnliches in der Natur zeigen. Wenn du einen Spiegel zerschlägst, so siehst du dein Bild in jedem einzelnen Stückchen. Das Wort, das ich spreche, vernimmt jede Person in der Versammlung. Wenn das möglich ist, so ist es auch nicht unmöglich, dass der Leib Christi an vielen Orten gleichzeitig zugegen ist.“
Wer keinen Sinn mehr hat, der hat das Leben satt.
Jesus kennt unseren Hunger nach Leben.
Und er weiß, was wirklich wichtig ist.
Er teilt sich selber aus.
Er gibt uns mit dem Brot sein ganzes Leben:
seine Worte und Taten,
seine Lebenshingabe am Kreuz,
sein neues Leben bei Gott.
Jesus weiß, dass Brot mehr ist
als Mehl und Kalorien.
Es ist Leben.
Es bezeichnet das Lebensnotwendige:
das, was unsere Not wirklich wenden kann.
Jesus will für uns so lebensnotwendig,
so alltäglich sein wie Brot;
so selbstverständlich, so einfach, so kostbar.
Jesus ist sicher kein leichtes Brot.
gebrochen, nicht zerteilt – gebrochen und dennoch eins
in unserer Hand – gebrochen und dennoch ganz
er ist gebrochen
durch verhärtete Herzen – mein Herz
in gleichgültigen Herzen – mein Herz
für geschundene Herzen – mein Herz
er ist gebrochen
da er Treue zu seiner Botschaft über sein Leben setzte – für mich
da er nicht schweigen konnte von Gerechtigkeit und Liebe – für mich
da er jedem Verlorenen nachgeht – auch mir
er ist gebrochen
und dennoch bleibt er im Vater eins – rufend mich in seine Gegenwart
und dennoch ganz in meiner Hand – hingegeben mir in mein Leben
und dennoch gegenwärtig in der Welt – haltend mich in jedem Tief und Hoch
wenn er sich hingibt – kann ich mich zurückhalten?
wenn er gebrochen – kann ich mich zurückziehen?
wenn er eins – darf ich die Einheit preisgeben?
gebrochen – nicht zerteilt
viele Teile – dennoch Einheit
gebrochen – er kennt keine Reserve
ein Leib bleibt er – wir sind die Glieder