Ostern – der Glauben an die Auferstehung
Karwoche und Ostern in Hochdahl - Termine
Die Karwoche und Ostern – seit vielen Jahren in unserer Gemeinde “Lebens‑Höhepunkte”. ‑ Haben wir nicht alle eine Sehnsucht nach einer geistigen Erneuerung? Nach einer geistigen Verjüngung? Die Sache mit Gott, die Sache mit der Kirche können wir nicht einfach laufen lassen und auch nicht nebenher erledigen. Darum sind wir alle eingeladen in der Karwoche unsere Gottesdienste intensiver und aufmerksamer mitzufeiern. Bitte, laden Sie auch andere ein und bringen Sie Menschen mit, die allein den Weg nicht finden.
Jedes Jahr bildet sich ein Vorbereitungskreis, um die Kar- und Osterwoche zu gestalten. Beachten Sie bei Interesse bitte die neue stadt.
PALMSONNTAG
ist so etwas wie das “Eingangstor” zur Karwoche. Palmweihe ist um 10 Uhr in St. Franziskus (Start an der Antoniuskapelle um 9:30) und um 11:15 Uhr in Hl. Geist.
GRÜNDONNERSTAG
ist die Abendmahlsfeier um 18 Uhr in St. Franziskus. Und um 20 Uhr in Hl. Geist, danach bleibt die Kirche bis 22.30 Uhr offen ‑ hier und da ein Taizélied und ein kurzer, meditativer Text zum Thema “Abschied”. Der Tabernakel ist leer, das “Ewige Licht” erloschen – ein Zeichen der Trauer und der Leere, die (oft) auszuhalten ist.
KARFREITAG
Um 11 Uhr wird in Heilig Geist eine Passionsandacht für Kinder und ihre Familien angeboten.
Karfreitag gibt es zwei Liturgiefeiern zum Leiden und Sterben Jesu Christi, jeweils um 15 Uhr in St. Franziskus und Hl. Geist, anschließend Beichtmöglichkeit.
KARSAMSTAG
Beichtmöglichkeit von 10-11:30 in Hl. Geist und St. Franziskus.
12 Uhr Speisesegnung in Hl. Geist.
Beide Kirchen sind bis 18 Uhr zum stillen Gebet offen.
DIE OSTERLITURGIE – DIE FEIERN DER AUFERSTEHUNG
beginnt in St. Franziskus Karsamstag um 22 Uhr vor der Kirche mit dem Anzünden des Osterfeuers, anschließend Agape/österliches Beisammensein bei Wein und Ostereiern im Franziskushaus.
In Hl. Geist am Ostermorgen um 5.00 Uhr in der dunklen Kirche, anschließend gemeinsames Osterfrühstück im Saal.
Die weiteren Messen am Ostersonntag und Ostermontag sind wie sonntags: 9 Uhr und 11:15 Uhr in Hl. Geist, 10 Uhr und 18 Uhr in St. Franziskus.
BUSSFEIERN UND BEICHTGELEGENHEITEN
zur Einstimmung und persönlichen Vorbereitung finden in der Karwoche montags um 20 Uhr in St. Franziskus und dienstags um 15 und 20 Uhr in Hl. Geist statt. (Genaueres siehe: die neue stadt)
Außerdem ist Beichtgelegenheit für Jugendliche und Erwachsene KARFREITAG im Anschluss an die Liturgiefeiern in St. Franziskus und Hl.Geist. Sowie KARSAMSTAG, von 10 ‑ 11:30 Uhr in St. Franziskus und von 10-11:30 Uhr in Hl. Geist. Außerdem nach persönlicher Vereinbarung mit einem der Priester.
Kreuzwege
- Der Passionsweg in Hl. Geist 2012 von Jan Masa
- Der Kreuzweg in St. Franziskus
- Kinderkreuzweg an Karfreitag
Genaue Informationen finden Sie unter: Aktuelles/ die neue stadt - Kreuzweg der kfd
Genaue Informationen finden Sie unter: Aktuelles/ die neue stadt
Ostern - wo sich der Glauben entscheidet
Ostern ist das wichtigste Fest im Jahr. Und Ostern ist das Fest, an dem sich christlicher Glaube entscheidet.
Das steht schon in einem der ältesten Zeugnisse der christlichen Botschaft. “Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. Wir werden dann auch als falsche Zeugen Gottes entlarvt, weil wir im Widerspruch zu Gott das Zeugnis abgelegt haben: Er hat Christus auferweckt. Er hat ihn eben nicht auferweckt, wenn Tote nicht auferweckt werden …
Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos, … Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.
Nun aber ist Christus von Toten auferweckt worden…” (Paulus im 1. Korintherbrief, 15,12‑20).
Wenn nun in einer Firmgruppe 8 von 9 Leuten mit der Auferstehung Christi nichts anfangen können?
Ob diese Formulierung die wirkliche Situation in der Firmgruppe wiedergab oder einen möglichen theoretischen Fall beschrieb, weiß ich nicht. Faktum ist natürlich, daß nicht nur Jugendliche sich heute mit dem Eigentlichen der christlichen Botschaft schwer tun.
Ich helfe mir oft, wenn mich Zweifel an der Auferstehung überfallen, indem ich auf den Glauben an Gott zurückgreife. Glaube ich daran, daß es einen Gott gibt, der vor und außer aller Schöpfung in sich selbst existiert? Glaube ich daran, daß dieser Gott die Welt ins Dasein gerufen hat (worüber die Evolutions‑Theorie ja nichts sagt und sagen kann; und an eine ewige Materie zu glauben, geht mir denn doch zu sehr gegen den Strich; und die Frage auf sich beruhen zu lassen und mit einem Achselzucken zur Tagesordnung überzugehen, gestattet mir mein Verantwortungsbewußtsein nicht)? Glaube ich daran, daß dieser Gott in die Geschichte der Menschen eingreift ‑ z. B. in der Geschichte Israels? Glaube ich daran, daß die Geschichte des Jesus von Nazareth die Vollendung des geschichtlichen Handelns Gottes ist?
Und wenn ich darin soweit gekommen bin, kann ich wieder leichter glauben, daß Gott es nicht zugelassen hat, daß die Dummheit und Borniertheit von uns Menschen sein großartiges Handeln kaputt macht. Er ließ es zu, daß Jesus umgebracht wurde ‑ aber das war nicht das Ende ‑ er hat ihn aus dem Tod erweckt und in die Herrlichkeit erhoben.
B. Staßen
Gedanken zum Ostermobile in Heilig Geist 2014
Gedanken zum Ostermobile, das 2014 von der Osternacht an bis zum Pfingstfest in Heilig Geist über dem Altar installiert ist:
Wie in einer Krippe sind auch auf ihm Figuren zu sehen: 50 in Blei gefasste verschiedenfarbige und unterschiedlich große Glasstücke schweben unter einem großen Bogen, der von rechts vom Karfreitagskreuz kommend nach links aufsteigend über der brennenden Osterkerze endet – Symbol der Auferstehungsbewegung Jesu Christi.
50 Elemente, weil es 50 Tage der Osterzeit gibt, 40 bis Christi Himmelfahrt und 10 weitere bis Pfingsten, dem Patronatsfest unserer Heilig Geist Kirche. Auf 24 Glaselementen befinden sich in Blei geformte Figurenumrisse: Das sind die 24 Ältesten der Apokalypse, die 12 Stämme Israels und die 12 Apostel, die Kirche der Erde. 7 weitere Figuren erinnern an die Engel und Erzengel, die Kirche des Himmels. Die Bewegung der Glaselemente im Raum lässt den Windhauch und das Wehen des Heiligen Geistes spüren, in den wir bewusst unsere „Segel“ setzen.
Möge Ihnen unser Ostermobile zur Freude dienen, das wir Herrn Kast, Frau Birkhoven, Frau Teichmann und Herrn Oberdörfer verdanken.
- Biskupek
Gedanken zu Ostern 2013
Text aus der Osternacht 2013
(beeinflusst durch Röm 8, 31b-34 )
Ausgehend von der Aussage „Sünde ist, wenn ich nicht mehr darauf vertraue, dass Gott es gut mit mir meint“
gilt Ostern: „Ich darf darauf vertrauen, dass Gott es gut mit mir meint.“
Mein Gott,
wie viele Bilder, Eigenschaften, Begriffe, kennen wir über dich!?
Wie viele Facetten hast du!?
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten dich zu beschreiben!
Beschreiben wir dich als liebevoll und menschenfreundlich,
so ist unsere Aussage unvollkommen,
bruchstückhaft, nur eine Annäherung
– größer bist du.
Du lässt dich nicht festlegen auf ein Bild,
begrenzen auf Begriffe, festnageln auf Zeit und Raum.
Du bleibst für uns Menschen unfassbar,
– immer anders.
Bei dir gelten andere Maßstäbe:
Das haben wir in den letzten Tagen schon erlebt:
Palmsonntag: ein König ohne Hofstaat reitet auf einem
Esel in Jerusalem ein.
Gründonnerstag: die symbolische Handwaschung erinnert
an Jesu Beispiel:
dient einander, wie ich euch gedient habe.
Karfreitag: in unsere Trauer und unser Tränentuch fällt ein Hoffnungsschimmer
Deine tiefe Liebe zu uns Menschen findet im österlichen Geschehen ihren Höhepunkt, ihre Besiegelung und Bestätigung.
Nichts kann uns trennen von Dir, weder Tod noch Dunkelheit.
Weil du Gott, für uns bist, kann nichts mehr gegen uns sein.
Dass du für uns bist, hast du uns in Jesus Christus gezeigt:
Er ist das Kostbarste,
das Innerste deines göttlichen Wesens.
Du hast es hergegeben für uns
– und hast es auch dann nicht zurückgenommen,
als Menschen dieses Kostbarste mit Füßen traten und töteten.
Bedingungsloser konntest du dich nicht auf unsere Seite stellen.
Mehr noch,
Ostern nimmst du uns hinein in das unglaubliche Geheimnis
von Tod und Auferstehung deines Sohnes,
unseres Herrn Jesus Christus.
Wir werden Teil-haber und Mit-erben an deinem Reich,
wir sind hinein genommen in deine göttliche Lebensfülle,
erlöst, befreit,
Auserwählte durch deine Gnade,
eine neue Schöpfung.
Begreifen wir doch, was das für uns bedeutet:
Der Tod, das Böse haben keine Macht mehr.
Es wird für alle Zukunft gelten: „Im Zweifel für den Angeklagten“,
denn Gott ist für uns – und Christus tritt für uns ein.
Wir können uns freuen und jubeln,
dass wir in Gott einen Vater haben,
der in Liebe zu uns seinen Sohn in die Welt gab,
damit wir gerettet werden.
Gott ist anders: aus dem Unheil der Kartage ist Osterjubel geworden.
Ich wünsche uns allen,
dass die Begeisterung, der österliche Funke, das Feuer,
uns noch lange beflügeln mögen
und uns Verstand und Herz offen halten,
damit wir das Wirken Gottes
und seine Nähe in unserem Leben erkennen.
Auf eines können wir uns felsenfest verlassen:
unser Gott ist anders
Auferstehung - eine Zumutung!? - in ASPEKTE 4/2012
Brauchen wir Ostern?
An einem Freitag in der Fastenzeit. Schulmesse im 4. Schuljahr in der Grundschule Willbeck. Ich lese den Kindern aus dem Matthäus‑Evangelium vor wie Jesus mit seinen Jüngern in den Garten Gethsemani geht, wie er dort betet, wie anschließend der vom Hohen Rat ausgeschickte Trupp kommt, wie Judas ihn verrät und wie einer der Jünger mit dem Schwert dazwischenhaut, um Jesus zu schützen.
Die Kinder ‑ menschlich und theologisch fit – wissen sofort, warum Jesus diesen Angriff mit dem Schwert verbietet. Natürlich ist Gewalt keine Möglichkeit, Probleme zu lösen. Natürlich hätte das in dieser Situation Mord und Totschlag gegeben. Natürlich ist gewaltfreies Handeln das richtige. Und es geht ja auch ‑das können die Kinder ebenfalls sagen ‑ um den Willen des Vaters; die Schrift wäre nicht erfüllt worden, wenn Jesus sich verteidigt hätte ‑ das wissen die Kinder aus dem Evangelium zu zitieren.
Beträchtliche Schwierigkeiten hatten die Kinder sich vorzustellen, daß das Dazwischenschlagen ja u. U. auch Erfolg hätte haben können. Ein paar Fischer vom See Genesareth, die sich mutig und entschlossen vor ihren Meister gestellt hätten, hätten vielleicht diesen zusammengewürfelten Haufen mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet ‑ in die Flucht schlagen können. Bis die dann aus der Stadt mit Verstärkung zurückgekommen wären, wären die Jünger mit Jesus längst über alle Berge gewesen ‑ 30 km runter bis Jericho, dann eben über den Jordan ‑, dann wären sie relativ in Sicherheit gewesen. Mit klugem Abwägen hätten sie dann auf eine günstige Situation zur Rückkehr warten können. ‑ Ob wir nicht in vergleichbaren Situationen zu einem solch “vemünftigen” Verhalten raten würden?
Und dann ‑ auch das war für die Kinder (und für mich) schwierig ‑ die Überlegung: Was hätte das für Folgen gehabt? Jesus hätte gewonnen, er hätte den Tod vermieden, er hätte seine Gegner in die Schranken gewiesen. Ob wir heute noch von ihm wissen würden ‑ wenn er nach einem langen Leben im Kreis seiner Anhänger mit 80 Jahren gestorben wäre? ‑ Soll das denn heißen, daß es für ihn und uns besser war daß er so gestorben ist, ermordet mit vielleicht 33 Jahren? Finden wir etwa seinen Tod gut?
Was heißt es, wenn an dieser Stelle immer vom “Willen Gottes« gesprochen wird? Ist der Gott, an den wir glauben, denn etwa blutrünstig? Hat er Spaß am Leiden? Fordert er blutige Sühne?
An dieser Stelle kam dann die Frage: Brauchen wir Ostern? Jesus hatte sicher keine Freude am Sterben. Er wollte, daß die Herrlichkeit Gottes sichtbar würde ‑ das Reich Gottes, wie das Neue Testament das nennt. Und dem galt das Bemühen seines ganzen Lebens. Und wenn schon die Leute sich diesem Erscheinen Gottes widersetzten und ihren eigenen Kalkulationen und religiösen und gesellschaftlichen Vorstellungen folgen wollten, so wollte er diesem Kommen Gottes nichts entgegenstellen. Vielleicht so: Lieber sterben, als die Herrlichkeit Gottes aufhalten. Und diese Herrlichkeit Gottes ist ihm zuteil geworden ‑ das meint.‑ Er ist auferstanden.
Und wir? Brauchen wir Ostern? Lieber sterben, als die Herrlichkeit Gottes behindern? Oder vielleicht doch lieber versuchen, das eigene Schäfchen ins trockene zu bringen gesellschaftlich, konkret im Alltag ‑ und die Herrlichkeit Gottes einer unbestimmten Zukunft überlassen?
“Braucht ihr Ostern ‑ oder braucht ihr nur die Ostereier?” Die Kinder lachten, als ich so fragte. Vielleicht deshalb, weit sie wußten, daß man von Ostereiern nicht leben kann?
B. Staßen
PS. Lieben Sie Musik? Kennen Sie Händels “Messias”? Wie reagieren Sie auf die Arie: “ich weiß, daß mein Erlöser lebt”? “Schöne Musik”? Oder geht Ihnen auch die Botschaft etwas unter die Haut ‑ oder ins Herz?
Ostern - Die Wächter am Grab
“Die Wächter begannen vor Angst zu zittern und fielen wie tot zu Boden.” Die Geschichte von den Wächtern am Grab Jesu bereitet mir immer wieder ein herzliches Vergnügen, weil die junge Gemeinde in dieser Erzählung so deutlich sagt, was sie von den Mächtigen dieser Welt hält. Dabei hatten die doch ihre Macht bis zum Exzeß ausgespielt! Den Angriff auf ihre politisch‑religiösen Selbstverständlichkeiten hatten sie sich nicht gefallen lassen. Und auf diesen Jesus von Nazareth hören ‑ das hatten sie doch nicht nötig. Sie wußten doch wo’s lang geht. Und darin sahen sie sich doch gezwungen einzugreifen: Es ist besser, wenn ein Mensch stirbt als wenn das ganze Volk zugrunde geht! Es war zwar nur ein wüster Haufen, der diesen Mann gefangen nahm. Aber damit hatten sie darin doch die Möglichkeit, ihn vor Gericht zu stellen und ihn in einem selbstverständlich rechtmäßigen Verfahren zu verurteilen. Und die Wähler (Entschuldigung: das Volk) hatten sie ja auch noch auf ihre Seite‑, die waren ja auch dafür, daß er gekreuzigt würde. Daß man dabei mit der verhaßten Besatzungsmacht kooperieren mußte, war einigen von ihnen sicher unangenehm ‑ aber man kann eben nicht alles haben, wie man es sich wünscht. ‑ Immerhin nett von dem Römer, daß er bereit war zu helfen, als einem von ihnen einfiel, daß das Grab bewacht werden müsse: Siegel und Wache! Jetzt war der Fall abgeschlossen.
Ich habe immer wieder den Eindruck, daß sich der Erzähler im Matthäus‑Evangelium über diese Leute lustig macht ‑ obwohl ihre Macht Jesus zu Tode gebracht hat.
“Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben; dann ein Engel des Herrn kam von Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Gestalt leuchtete wie ein Blitz und sein Gewand war weiß wie Schnee.”
Klein ist der Mensch mit seinen Machtansprüchen, wenn der Himmel eingreift!
Matthäus 27, 62‑28, 8
B. Staßen
Gebete zu Ostern
Am Osterfest
Der Gott des Lichtes und des Lebens
strahle leuchtend auf über uns.
Er lasse uns spüren das Feuer der Liebe
und wärme unsere Herzen mit seiner
Lebensglut,
damit wir erkennen seine Güte
und seine Barmherzigkeit,
die überreich sind für jeden von uns.
Er lasse uns aufstehen,
wenn Leid unser Leben lähmt –
und lasse uns seine Stimme hören, wenn er ruft:
Ich will, daß du lebst.
Das gewähre uns Gott, der für uns Licht ist am Tag und in der Nacht:
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
OSTERSEGEN
Der Gott des Lichtes und des Lebens
strahle leuchtend auf über uns.
Er lasse uns spüren das Feuer der Liebe
und wärme unsere Herzen mit seiner Lebensglut,
damit wir erkennen seine Güte und seine Barmherzigkeit,
die überreich sind für jeden von uns.
Er lasse uns aufstehen, wenn Leid unser Leben lähmt
und lasse uns seine Stimme hören, wenn er ruft:
Ich will, daß du lebst.
Das gewähre uns Gott,
der für uns Licht ist am Tag und in der Nacht;
der Gott, der das Leben liebt über alle Maßen!
Du Lebendiger
Du bist stärker als derTod
Ich strecke Dir jeden Tod entgegen
die lähmende Einsamkeit
die zerbrochene Beziehung
bodenlose Traurigkeit
das geistlose Dahinsiechen
das schreckliche Elend
die schmerzliche Trennung
das erschütternde Unglück
das Sterben der Lieben
den eigenen Tod
Sei Du das Leben in jedem Tod
Setz Du immer wieder einen neuen Anfang des Lebens
Gottesdienst
Hingehn unters kreuz
zum bild des gehenkten
mit den füßen bekennen
hingehn und wie thomas
zweifelnd die wunden zählen
fassungsIos staunen
über das lächeln des
Lebendigen
hingehn und loslassen
das krampfende ich
tonnenschwere nichtigkeiten
was zählen sie schon
denn Er lebt
aufmachen
hineinfallen in diese
offenen arme
nah sein und spüren
und ruhig werden
ganz ruhig im
schlag Seines herzens
aufstehn mit Ihm
in die freiheit
ins leben.
Alexander Rajcsdnyi
Ich glaube an die Auferstehung der Toten - wirklich?
Wenn wir das grenzenlose Vertrauen der Frauen am Grab hätten
“Ich glaube an die Auferstehung der Toten. Wirklich?” Unter diesem Leitgedanken stand einer der “Ökumenischen Bibeltage” in Hochdahl. Viel hatte ich mir zwei Wochen vor Ostern von dieser ganztägigen Bibelarbeit versprochen. Neue Gedankenanstöße, Einblicke in andere Erfahrungen ‑ es wurden ja auch Leute von der Evangelischen Gemeinde erwartet. Letztlich erhoffte ich Klarheit für mein eigenes Denken. Antwort auf die Frage, wie ein Leben nach dem Tode aussehen könnte. Wir haben diskutiert und gesungen, miteinander gegessen und geredet. Es war ein wertvoller und bereichernder Gedankenaustausch. Schade, daß nur wenige Interessenten ‑ überwiegend Frauen und unter den wenigen Männern überwiegend Hauptamtliche aus beiden Gemeinden ‑ gekommen waren. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Es gab viele Einsichten. Es gab keine endgültigen Antworten. Meine Fragen sind geblieben.
Zwei Texte sind mir seit jenem Samstag in besonderer Erinnerung. In einem Fall geht es um die Auferstehung bei Matthäus (Mt 28, 1‑8) und vor allem darum, wie Maria von Magdalena und “die andere Maria” diese besondere Situation erfahren. Im anderen Fall ist es die Weissagung des Propheten Ezechiel (Ez 37, 1‑14), der sich von Gott an die Hand nehmen und zu einem weiten Feld mit verdorrten Gebeinen führen läßt, um dem Haus Israel Zukunft zu verheißen. ‑ … Ich glaube an die Auferstehung der Toten …” Sowohl die beiden Frauen als auch der Prophet, so wurde mit später beim Überdenken der Texte bewußt, stehen in Verbindung zueinander. Sie haben erkannt, daß es eine größere Wirklichkeit neben ihrer eigenen gibt: Gott ‑ den Pfarrer Bernd Staßen in seiner Einführung zur Bibelarbeit als “geistige Realität” beschrieb, die von außen in das Leben eingreift und an die insbesondere das Volk Israel geglaubt hat. Sowohl der in Babylonien wirkende Prophet im alten Bund als auch die beiden Zeitgenossinnen des verstorbenen Jesus im neuen Bund nahmen ihre Bestimmung an. Sie fügten sich bedingungslos und ließen sich zu Boten für Glauben an Auferstehung machen.
Ezechiel weissagte, wie ihm “befohlen” war und die beiden Frauen eilten “voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden”. Sie waren äußerst mutig. Wer nämlich damals das Grab eines Gekreuzigten aufsuchte, für den sah das Gesetz schwere Strafen vor. Gegenüber dem Verlust des geliebten Freundes und dem damit verbundenen Schmerz war jede Vorsicht offenbar unwichtig, nichts konnte die Frauen aufhalten. Ich übertrage die Situation auf mein eigenes Leben. Ich würde den Verstand verlieren, wenn ich eben noch am Grab geweint hätte und nun plötzlich glauben sollte, meine geliebte Freundin oder mein geliebter Freund lebt. Ich bekäme einen hysterischen Anfall. Doch ich wollte auch, es wäre wahr. Freude und Furcht, Hoffnung und Zweifel, las Ja und das Aber: Das Vertrauen der Frauen in diesen Jesus muß grenzenlos gewesen sein. Selbst im Tod trauten sie ihm alles zu. Sie folgten schließlich ihrem Herzen, um den Freunden vom Glück der Auferstehung zu berichten.
“Siehe, ich öffne eure Gräber und hole euch heraus aus euren Gräbern als mein Volk und bringe euch heim in das Land Israel … Ich will meinen Odem in euch geben, daß ihr lebendig werdet … ” weissagt Ezechiel. Ist mein eigenes Schicksal wichtig oder zählt nur die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk? Bin ich Individuum oder Nummer? Als Antwort auf persönliche Auferstehung ‑ Gebein Nr. 375 oder XYZ? ‑ ist der Ezechiel‑Text nicht zu verstehen. Dennoch dreht sich gerade um dieses Bild unser ganzes Suchen und auch unsere ganze Angst. Das wurde auch im Bibelgespräch deutlich. Die Bilder freilich, die für Weiterleben nach dem Tode entstehen ‘ sind hilflos und irdischem Denken unterworfen. Sehr viel besser ist vorstellbar, daß wir “manchmal mitten am Tag ein Fest der Auferstehung feiern”. Das ist greifbar und erfahrbar.
Auferstehung? Für mich hat der Glaube daran mit dem Sinn meines Lebens zu tun. Ich wünschte mir, ich könnte an dem Gedanken festhalten, unverwechselbar und unverzichtbar zu sein und an dem von mir eingenommenen Platz zum Strom der Menschen zu gehören, die Gott suchen. Denn es gibt die Chance, sich Gott zu nähern. Sie besteht immer dann, wenn gemeinsames Erleben den Glauben stärkt. Wir wissen nichts von der Auferstehung der Toten ‑ doch die Bibeltexte zeigen uns, was fester Glaube bewirkt.
War wäre, wenn wir der Auferstehung Jesu so grenzenlos vertrauten wie die Frauen am Grab?
M. Spanier
Am dritten Tag auferstanden von den Toten
Schauen wir nur auf die Leidensgeschichte Jesu und in ihr auf die Leidensgeschichte der Menschheit, dann könnten wir nicht zum Glauben an einen Gott kommen, der helfend da ist bei uns und alles gut macht. Im Leiden und Sterben Jesu war nur zu sehen, daß der Gott Jesu nicht da war und nichts tat. Darum verband sich bei den Freunden Jesu mit der Trauer um seinen Tod die Trauer darüber, daß sie kaum mehr an den Gott glauben konnten, dessen alles heilende Nähe ihnen Jesus bringen wollte. Die große Hoffnung, die in ihnen aufgebrochen war, starb mit Jesus.
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Daß die Verzweiflung der Freunde Jesu damals in ihr Gegenteil, in eine alle Grenzen überschreitende Hoffnung gewendet wurde, ist der Grund meines Glaubens an den Gott und Vater Jesu Christi und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn. Im Leiden und Sterben Jesu erzählen wir bis heute nicht nur von einem der vielen Siege menschlicher Gemeinheit und Ungerechtigkeit, Feigheit und Verblendung. Wir erzählen auch davon, daß Gott gerade in diesem Leiden und Sterben Jesu die größere Macht seiner Liebe für uns einsetzte. Das können wir nur, weil die Freunde Jesu mitten im Dunkel, am dritten Tag ihrer verzweifelten Trauer ihrem gekreuzigten Herrn neu begegneten. Sie sahen ihn, der sich bis zum Tod von uns hatte verwunden lassen, als Lebenden. Was dieses Sehen war, können wir höchstens erahnen; war es doch Erfahrung mit einer Wirklichkeit, wie wir sie nicht kennen. Jesus war ja nicht in unser Leben in Raum und Zeit, zwischen Geburt und Tod zurückgekehrt; er war durch seinen Tod hindurch in das Leben Gottes, seines Vaters, hineingenommen. Das ließ Jesus seine Jünger sehen, damit sie nun ganz neu von dem erzählten, was sie mit ihm erfahren hatten. Eine ganz neue Kraft erfüllte die Jünger. Weil sie dem Auferstandenen begegnet waren, wurden sie zu Zeugen, daß in Jesus von Nazareth der wahre und lebendige Gott die Menschen mit sich und untereinander zu versöhnen begonnen hat. Weil sie Jesus als Lebenden erfahren hatten, wurde ihr Glaube an den Gott, den Jesus ihnen gezeigt hatte, ganz fest.
Dieter Emeis
Gedanken zur Auferstehung
“Jetzt sagt Israel: ausgetrocknet sind unsere Gebeine, unsre Hoffnung ist untergegangen, wir sind verloren. Deshalb tritt als Prophet auf und sag zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zurück in das Land Israel. Wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole, dann werdet ihr erkennen, daß ich der Herr bin. Ich hauche euch meinen Geist ein, dann werdet ihr lebendig, und ich bringe euch wieder in euer Land. Dann werdet ihr erkennen, daß ich der Herr bin. Ich habe gesprochen, und ich führe es aus – Spruch des Herrn.”
Eine Verheißung Gottes an sein Volk Israel, gesprochen durch den Propheten Ezechiel. Gilt diese Verheißung auch für heute? Gilt sie für uns, unsere Gemeinde, die Kirche, für unser Volk? Werden wir wieder lebendig werden? Werden wir erkennen, daß Er der Herr ist? ‑ Auferstehung.