Was uns wichtig ist
An einem Wochenende des Pfarrgemeinderates im November 2005 ist ein Papier entstanden, auf dem die Ideen und Überzeugungen der PGR-Mitglieder für das Leben und Arbeiten in unserer Gemeinde gebündelt sind.
Was uns wichtig ist:
„Gemeinde in Beziehung und Beteiligung” ist uns wichtig,
- weil nur Verantwortung aus sich selbst heraus zu einer aktiven Gemeinschaft führt
- weil ein gemeinsamer Weg ein lebendiges Gemeindeleben bewirkt (s. Emmaus)
- weil aus Nähe Anteilnahme und Betroffenheit entsteht
- weil Konflikte dann besser bewältigt werden
- weil der Glaube so auch in Zeiten, in denen Hauptamtliche fehlen, weitergetragen wird/werden kann
- weil der Heilige Geist der Kirche gegeben ist, nicht zunächst dem Einzelnen, d.h. der Einzelne als Glied der Kirche
- weil wir Leib Christi sein sollen
- weil jeder sein Charisma (seine Beitragsmöglichkeit) hat (s. Paulus!)
- weil es die christlichen Lebensprinzipien gibt
- weil uns eine gemeinsame Entscheidungsfindung wichtig ist (z.B. Talk am Turm)
Gemeindeleitung nach der Vorgabe „Beseelen statt Befehlen” ist uns wichtig,
- weil nicht einer allein den Glauben „hat”
- weil lebendiger Glaube nur durch gemeinsamen Austausch möglich ist
- weil wir „gemeinsam pilgerndes Gottesvolk” sind (s. Bibel u. 2.Vat.Konzil)
- weil alle das „allgemeine Priestertum” haben
- weil der, der befiehlt (nur Kopf!), nicht mehr beseelen (auch Herz, Gefühl) kann
- weil wir uns als mündige Christen sehen, denn unsere Autorität ist das Evangelium
- weil man das am besten weitergeben kann, von dem man gespürt hat, was es in einem selbst bewirkt hat
- weil Leitung so eine Chance gibt, eigene Erfahrungen zu machen und daraus eine Entscheidung zu treffen
- weil im Beseelen eine Form von Zärtlichkeit erlebbar wird
An „Lebendigem Erfahrungs- und Meinungsaustausch” ist uns wichtig,
- dass die Vertrauensbasis da ist
- dass wir „Erzählen können”
- dass es einen gefahrlosen, geschützten Raum gibt
- dass die Wahrheit aufleuchten kann
- dass „Erkenntnis” und Begeisterung wachsen können
- dass die Voraussetzung „jeder ist ein von Gott geliebter Mensch” gilt
- „Lebendiger Erfahrungs- und Meinungsaustausch” ist uns wichtig,
- weil so Gemeinde lebt
- weil es ein Mosaik, ein Kaleidoskop ergibt
- weil wir gemeinsam auf der Suche sein wollen
- weil uns das Bild von Kirche „gemeinsam unterwegs” nahe liegt (vgl. 2. Vat. Konzil: pilgerndes Gottesvolk)
- weil wir so eine breite Basis an Gemeindeaktivitäten haben: viele Glieder vom Geist beseelt
- weil Glaube in Seminarform nicht vermittelbar und lebendig ist
„Lebendiger Erfahrungs- und Meinungsaustausch” findet statt
- im Talk am Turm
- in der Begleitung der Katecheten
- in verschiedenen Gottesdienst-Vorbereitungskreisen (Kindermessen, Jugendmessen, Kar- und Ostertage)
- in der ökumenischen Arbeit
- in den verschiedenen Gremien
- in der „neuen stadt” und in den „aspekten”
- im „Riss im Alltag”
- in den Familienkreisen
Die Art unserer Messgestaltung ist uns wichtig,
- weil sie das Ergebnis (die Folge) der Befreiung durch das Konzil ist
- weil die Vorbereitungskreise, die Lektoren und Kommunionhelfer, sowie diejenigen, die die Lieder aussuchen, die Gestalt der Gemeindemessen prägen
- weil das Miteinbeziehen der Kleinkinder, der Kommunionkinder, der Firmgruppen Lebendigkeit und Vielschichtigkeit in die Zukunft hinein erhalten kann (in Kindermessen, Jugendmesse, Osternacht usw.)
- weil so Gemeinde miteinander Gottesdienst feiert und nicht „Publikum” ist
- weil es um den Vollzug von Verwandlung geht
- (mehr über die Gottesdienste…)
Ökumene ist uns wichtig
- weil wir in langjähriger Zusammenarbeit gute Erfahrungen gesammelt haben (z.B. Haus der Kirchen)
- weil nur durch das Zusammenwirken der beiden Gemeinden Projekte wie z.B. das Hospiz entstehen konnten
- weil wir mehr Gemeinsamkeiten haben als Trennendes und dieses Gemeinsame soweit wie möglich leben wollen
- weil sich im Großen ausdrücken muss, was im Alltag (konfessionsverbindende Ehen) vielfach gelebt wird – mit all seinen Chancen und Konflikten
- weil jede zweite Ehe konfessionsverschieden ist und im Konfliktfall die Religionspraxis aufgegeben wird ohne gelebte Ökumene (Lebenshilfe)
- weil Ökumene so normal ist
- weil wir achtsam sein müssen gegenüber Versuchen, sich wieder abzugrenzen
Gemeindekatechese ist uns wichtig,
- weil die Katechese der Grundauftrag der ganzen Gemeinde ist: jeder Christ hat den Auftrag, den Glauben weiterzugeben (keine Zentrierung auf Pastor und Hauptamtliche)
- weil Leben und Glauben miteinander geteilt werden: Austausch und gegenseitige Unterstützung
- weil die Vielfalt der Menschen den Glauben bestimmt: unterschiedliche Erfahrungen, Zeugnisse…
- weil die Beschäftigung mit dem eigenen Glauben – aus der Notwendigkeit heraus, ihn weiterzugeben – den Katecheten selbst weiterbringt
- weil unser Ziel der mündiger Christ ist
- weil nicht Amt und Professionalität ausschlaggebend sind, sondern der gelebte Glaube
- weil die Katecheten intensiv vorbereitet werden, und Anleitung und Begleitung durch theologische Fachkräfte erhalten
- weil durch diese Arbeit Beziehungen entstehen, die tragfähig für das Gemeindeleben sind
- weil es authentisch ist
- weil die Begleitung theologisch, spirituell und methodisch ist
- weil wir damit eine größere Unabhängigkeit bei der Weitergabe unseres Glaubens haben, wenn einmal die Hauptamtlichen fehlen (Frage: Unabhängigkeit = Sicherheit durch die gesammelte Erfahrungen?)
- weil wir neugierig sind auf Menschen und die Erfahrungen anderer, und weil wir das als Bereicherung erlebt haben
Taufgespräche sind uns wichtig,
- sie bringen Anregungen für den eigenen Glauben
- weil dies auch die Begleiter in ihrem Glauben weiter bringt
- weil sie einen aktiven Austausch zwischen Gemeinde (Begleiter) und Eltern/Paten (z.T. Kirchenferne) bewirken können
- sie bewirken das Kennenlernen von Leuten in gleicher Situation und die Möglichkeit einen Familienkreis zu gründen
- war schon vielfach der „Einstieg” ins Gemeindeleben (Kleinkinder-Gottesdienst-Kreis u.a.)
- durch die Beteiligung von vielen Gemeindemitgliedern bekommt Kirche nochmal ein anderes „Gesicht”, als wenn man der Familie des zu Taufenden einen Hausbesuch macht
Kindergärten / Kindertagesstätten der Gemeinde sind uns wichtig,
- weil Gemeinde so an der Situation von Familien teil hat
- weil dort z.B. St. Martin statt Halloween gefeiert und thematisiert wird
sie ermöglichen:
- erste Glaubenserfahrung der Kinder außerhalb des Elternhauses
- Glauben in der Gemeinschaft erleben
- Vermittlung von christlichem Glauben und Werten
- Kinder entwickeln frühzeitig eine Beziehung zu „ihrem” Kirchenraum
- Elterneinbindung
- Kindergartenkonzert, Kinder musizieren, Spielräume der Freiheit
Aktiven Glauben an Kinder weitergeben (durch Gottesdienste/ Katechese)
ist uns wichtig.
- die große Beteiligung von Gemeindemitgliedern
- die Lebendigkeit für und von Groß und Klein
- als Hoffnung für die Zukunft
(vgl. Gedanken zu Katechese
Jugendarbeit ist uns wichtig,
- weil es ohne Jugend keine Zukunft gibt (Anm.: „Brauchen” die Alten die Jugend – für ihr eigenes Weiterleben? Oder „glauben” die Alten an die Jugendlichen? )
- weil Gestaltungsfreiheit als Motivation wirkt und Möglichkeiten bietet, kreativ zu sein
- weil dies den Respekt der Gemeinde gegenüber der Jugend zeigt
- weil wir von der Aufbauarbeit der letzten Jahre beeindruckt sind
weil es funktioniert - weil Erwachsene Jugendlichen etwas zutrauen sollten
(Frage: Haben wir ein gemeinsames Ziel – Jugend und Ältere?)
Neben der Arbeit der DPSG (Pfadfinder) ist uns die Nicht-verbandliche Jugendarbeit wichtig,
- weil sie den Vorteil hat, nicht an einen Verband gebunden zu sein (dabei wird die Unabhängigkeit höher eingeschätzt, als eine mögliche Unterstützung durch einen Verband wie z.B. KJG)
- weil es eine hohe Eigenverantwortlichkeit der Leiterrunde bedeutet (gegenüber Pfarrer, Gemeinde, KV, PGR, Verbänden…)
- weil durch die Aussage „Ich bin Jugendlicher von Franziskus, Hochdahl” – statt Angehöriger eines bestimmten Verbandes – die örtliche Gebundenheit betont wird und die Tätigkeit in der Gemeinde verstärkt stattfindet
Unsere Art der Firmungvorbereitung mit 17 ist uns wichtig,
- weil in diesem Alter eine bewusstere Entscheidung gefällt werden kann als mit 13 Jahren: Reife
- weil dabei eine gemeinsame Erarbeitung von Glaubensinhalten stattfinden kann und keine „Schulstunden” abgehalten werden
- weil das Ziel eine freie Entscheidung für oder gegen die Firmung ist
- weil die Jugendlichen einen größeren Erfahrungshorizont haben, um ihr Leben im Glauben zu deuten
weil der Druck von Eltern etc. in diesem Alter nicht mehr ganz so ausschlaggebend ist ; größere eigene Anteile an der Entscheidung - weil der Firmkurs dadurch zeitlich nicht so nah an der Kommunion ist, somit ein Bindeglied zwischen Kindheit und Erwachsensein sein kann
- weil in diesem Alter andere Arbeitsweisen gewählt werden können um sich auszutauschen
- weil es eine Lebensphase ist, in der die Jugendlichen – nach dem Abschluss der Pubertät – offen und neugierig sind für innere Fragen: erst in diesem Alter stellt sich ihnen die Frage nach dem Sinn des Lebens wirklich tiefgründig
Sterbebegleitung und Trauerarbeit durch das Franziskus-Hospiz ist uns wichtig,
- weil insbesondere der Mensch am Ende oder bei der Vollendung seiner Tage der Begleitung von Mitmenschen bedarf.
- Siehe auch Hospiz-Arbeit
Der Pfarrgemeinderat
(2005)