SEELENNAHRUNG – gute Gedanken, Gedichte, Gebete…

Gute Gedanken, Gebete, Gedichte…

– gedacht als Kraftquelle in einer schwierigen Zeit. Worte der Zuversicht, des Trostes, der Hoffnung, des Glaubens
– wird regelmäßig erweitert (Ihren Beitrag -Texte/(Kinder-)Bilder- dazu können Sie in den Briefkasten des Pfarrbüros werfen)
– finden Sie als “ON-LINE”-Wäscheleine auch vor dem Haus der Kirchen

 

Ein Weg in der Stille
Der warme Sonnenschein berührt meine Haut. Um mich herum summen Bienen und andere Insekten. Ein Weg windet sich in ein Tal dem ich nun langsam folge. Rechts ragen schroffe Felsen in die Höhe, darüber gewahre ich dichten grünen Wald aus Lorbeer- und Nadelbäumen. Weil die Felsen darunter abgebrochen sind, hängen die Wurzeln mancher Bäume in der Luft. Die Bäume sind abgestorben, aber sie halten sich noch; das sieht bizarr aus. Von unten kann man sehen, wie dünn die Erdschicht ist, auf der der üppige Wald wächst. Zur anderen Seite habe ich freien Blick in ein weites Tal mit  Wiesen, Feldern und Häusern.
Hier oben ist es still, man hört nur die Bienen, die Vögel und manchmal das Gackern der Hühner vom nächsten Bauernhof. Der Weg ist gesäumt von vielen blühenden Pflanzen, die betörend duften, immer unterschiedlich. Zwischen meinen Füßen huschen zuweilen Echsen auf die Verstecke in den Felsen zu. Bei jedem Schritt lasse ich all das auf mich wirken. Ich genieße die Stille, den Duft, die vielen Blumen und den blauen Himmel. Auf einmal fällt mir auf, dass dies alles Gottes Schöpfung ist, und dass er jetzt hier mit mir auf diesem Weg geht. Er ist da, wo ich bin, ich kann ihn fühlen und wünsche mir, dass es immer so sein möge.
Aus der Bibel wissen wir: Gott ist nicht im Sturm und nicht im Feuer, aber in der Stille, in der ein Mensch für ihn offen ist.

Ute Thomas, Teneriffa März 2017

 

Schattenläufer
Aus dem Dunkel ohne Grenzen
trittst du zögernd an das Licht

Aus dem Tunnel treten
das Dunkel hinter uns lassen
Schatten klebt an unseren Füßen
Leben zieht unseren Blick
hinein in die Farben
wieder in die Wirklichkeit

Brannte uns nicht das Herz
als wir über all das sprachen?
DEN entdecken, der mit uns geht
verschwommen und blass
spürbar und nah
Sehnsuchtsmomentglück
Dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt!

Elke Chladek

 

Auf dem Weg nach Emmaus

Gemeinsam
Doch verlassen
von der Welt
von den Menschen
von Gott?

Schwer wiegt der Verlust der letzten Tage
Groß ist die Angst vor dem, was kommt
Die Welt hat sich verändert
Was einmal war, gilt nicht mehr
Stopp
Ein Dritter ist dabei
geht den Weg mit
Jesus
der Christus
Der Auferstandene
Damals wie heute ist ER an unserer Seite, hat uns nicht verlassen, nur erkennen wir ihn oft nicht. Manchmal braucht es Zeichen –  zu verstehen, um aufzubrechen.
Neues Leben!

Maria Euteneuer

 

Möge die Osterbotschaft uns neue Dimensionen eröffnen und uns eine Weite schenken! Im Gebet, so arm es auch sein mag, können wir das Licht der Osterbotschaft annehmen. Wir können erleben, dass es möglich ist, unser persönliches und unser gemeinschaftliches Verhalten zu ändern, und auf eine neue Zukunft für uns und die Menschheit zuzugehen. Wir können unsere Fantasie sich entfalten lassen, um eine neue Solidarität zu leben.
Frère Alois, Taizé

 

  • Joachim Gauck : Brief an Josephine
    Liebe Josefine,
    es ist ein grosses Geheimnis, dass wenn wir selber verzagt sind, oft Menschen da sind, die einen stabileren Grund unter den Füßen haben
    oder einen Kern in sich, dem sie trauen.Die Menschen, denen ich nachlebe, hatten ihn aus ihrem Glauben. Sie vertrauen darauf, dass dieses Bibelwort
    stimmt: ” Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.” Der Prophet Jesaja hat diese Worte
    seinen Zeitgenossen als Worte Gottes gesagt.
    Zu hören, zu glauben, sich darauf zu verlassen, dass wir ganz zuletzt, vielleicht ganz am Ende ( oder auch ganz plötzlich) nicht mehr unserer Angst
    gehören, sondern Gott, dass eine stärkere Liebe existiert als die, die wir Menschen zstande bringen, das, Josefine, lässt manche Menschen
    Hoffnung finden, wenn andere aufgeben.
    Es lässt sie Schritte machen, wenn andere schon liegen geblieben sind.Wir können Angst nicht aus der Welt vertreiben.
    Aber Gott und Menschen sei Dank- sie bleibt nicht unsere Herrin. Das wollte ich dir heute sagen, liebe Josefine.
    Und wahrscheinlich sage ich es auch mir selber noch einmal.Weit wird das Land, wenn Menschen das glauben, und ruhig unser ängstliches Herz.
    Das meint, darauf hofft und das glaubt
    Dein Großvater

 

  • Zeit zum Hören

Wir können das Hören neu einüben, gerade jetzt, es ist eine Chance. Im Hören auf die Sorgen und Nöte, aber durchaus auch auf die Wünsche, Ziele und Träume. Fragen wir doch jetzt, wo wir zu Hause sind, unseren Partner oder unser Kind danach, was er oder es sich erträumt. Das reißt ihn oder es vielleicht aus dem Grübeln heraus und zeigt, dass es ein Morgen und Leben nach Corona geben wird. Die Fähigkeit des Menschen, seine innere Resilienz, kann auf diese Weise stimuliert und gestärkt werden. Wir merken plötzlich: Da hört uns jemand zu und will wissen, was wir vorhaben in unserem Leben! Das ist ein Vertrauen und eine Zusage an uns – und an das Leben, das selbst Vertrauen und Kraft schenken kann. Nehmen wir uns doch zum Beispiel vor, mindestens einmal in dieser Woche, vielleicht auch öfter, nur über Wünsche, Ziele und Träume zu sprechen. Lassen wir das zu unserem Traum-Ritual werden, es kann uns und das Miteinander verändern. Denn eine Gemeinschaft, die Träume hat und Ziele, wird stärker auf Krisen reagieren.
Anselm Grün in: „Quarantäne!“ (Verlag Herder, Freiburg 2020)

 

  • Corona-Virus

Ein winziges Stück RNA
erinnert die Krone der Schöpfung
an ihre Sterblichkeit
alle Welt gerät in Panik
man hatte das tatsächlich
vergessen
Andreas Knapp

 

  • PIERRE STUTZ : Angesprochen werden

Mich umfingen die Fesseln des Todes
mich befielen die Ängste der Unterwelt
mich trafen Bedrängnis und Kummer
Da blieb ich
auf einmal nicht mehr dieser Qual ausgeliefert
Durch Dein Ansprechen und Ansehen
konnte ich meinen Schmerz ausdrücken
Hilfe annehmen
Dir
in die Augen schauen
traurig sein
darin neuen Lebensmut schöpfen
im Sein vor aller Leistung
( Nach Psalm 116,3)

 

  • Ostern 2020
  • Erinnerung an die Zukunft
    Lichtexplosion
    Göttlicher Stromschlag
    im Dunkel der Zeit
    Gold durchdringt die Äste des Lebens
    durchglüht die Dürre der Trostlosigkeit
    taucht Gelb den letzten Winkel der Angst
    Zukunft wird sichtbar im satten Gold
    Das Licht von Ostern färbt die Welt
    Glauben wir dieser Botschaft!
    Trauen wir der Kraft des Lebens!
    Singen wir das Halleluja hinaus in die Welt:
    Halleluja, halleluja, Jesus Christus lebt,
    halleluja, halleluja, freuet euch! Er lebt!Elke Chladek

 

 

Das Leiden und das Kreuz des Karfreitags ragen weit in den Ostermorgen hinein. Der Verlust und die Trauer durchziehen die nachösterlichen Texte der Bibel. Nach und nach erst erfahren die Jünger – wie wir heute – ein Stück Auferstehung:
Die heilbringende Osterbotschaft.
In der tiefen Depression, in der sich die Jünger nach dem Verlust ihres Lebenssinns befinden, in diese Orientierungslosigkeit hinein strahlt der Auferstandene. Er bringt ihnen neue Zuversicht, einen neuen Verkündigungsauftrag, eine Weisung für ihr Leben, neue Orientierung und die Gewissheit:
Der Tod ist nicht das Ende. Dies gilt auch für uns und unsere eigenen Karfreitage.
Joseph Kardinal Höffner schrieb einmal: „Unser Leben kommt uns manchmal vor wie ein Teppich, der auf der falschen Seite liegt. Wir sehen nur wirre Fäden und Knoten durcheinander. Aber zur Zeit, die Gott bestimmt, wird er uns den Teppich auf der richtigen Seite zeigen, und wir werden das sinnstiftende Wirken seiner Vorsehung erkennen.“ (Gott – wo finde ich dich? Frankfurt a.M. 1978, 19).
Das Ostergeschehen, eine hermeneutische Brille, die helfen kann, zu verstehen:
Erinnerung an die Zukunft.

Text: Maria Euteneuer

 

 

  • Botschaft des Lebens
    In einem Namen ist uns die wahrhaftige Fülle des Lebens verheißen:
    dem Namen Jesu von Nazareth,
    dessen, der getötet wurde und auferstanden ist zu einem neuen Leben strahlender Fülle, reinen Glanzes und göttlicher Größe.Unser Menschenverstand möchte sich wehren, so etwas schlicht und einfach ernstzunehmen, denn dies geht an die Wurzeln unseres Daseins.Aber die Frohbotschaft der Auferstehung, die ja immer zugleich Verheißung und Bürgschaft unserer eigenen Auferstehung in sich schließt, ergeht immer wieder neu und mit lebendiger Kraft …Selig, wer sie vernimmt und im Herzen bewahrt und bei Jesus ausharrt bis ans Ende!B. Welte

 

  • Karfreitagsgebet 2020

ZUM INNEREN LEBEN
Lasst uns auch beten für alle Menschen, die in diesen Wochen schwer erkrankt sind; für alle, die in Angst leben und füreinander Sorge tragen; für alle, die sich in Medizin und in Pflege um kranke Menschen kümmern; für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen, und für alle, die Entscheidungen treffen müssen und im Einsatz sind für die Gesellschaft, aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat. Allmächtiger, ewiger Gott, du bist uns Zuflucht und Stärke. Viele Generationen haben dich als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten. Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind, und stärke in uns den Glauben, dass du alle Menschen in deinen guten Händen hältst. Die Verstorbenen aber nimm auf in dein Reich, wo sie bei dir geborgen Sind, Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn, Große Fürbitte in der Corona-Pandemie
(vorgeschlagen von der vatikanischen Kongregation für den Gottesdienst)

 

  • Gründonnerstag:

Bei Jesus bleiben

Gut ist´s, mit Jesus zu gehen, dem Fest entgegen,
mit vielen jubeln, wenn die Sonne strahlt und die Bäume grünen.
Gut ist´s, wenn der Abend naht, mit ihm am Tisch zu singen,
das Brot nehmen und den Becher des Heils aus seiner Hand.
Schwer ist´s, mit Jesus zu gehen, wenn die Nacht dunkelt,
die Lieder verstummen unter schattendrohenden Bäumen.
Schwer ist´s, bei Jesus zu bleiben, wenn er, der sein Leben lang bei denen war,
die ganz unten sind, unter die Räder kommt.

E. Beck in Messbuch 2020

 

  • Dietrich Bonhoeffer: Glaubensbekenntnis

Ich glaube,
dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht es Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage
soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst ,
sondern alle auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst
vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube,
dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete
und verantwortungsvolle Taten wartet und antwortet.

 

  • HUUB OOSTERHUIS

Bei allem, was geschieht,schreckenerregend, menschenunwürdig,
öffne unser Herz und unseren Verstand
für das, was auch geschieht:
Gerechtigkeit, die vollbracht wird,
Menschen die sich einsetzen
und durchalten bis zum Ende.
Dass unsere Augen sich öffnen
für die Blitze oeiner neuen Welt.

Dass wir den Mut nicht verlieren,
dass wir der Stimme nicht misstrauen,
die in uns spricht von Frieden,
dass wir im Wort uns aufrechthalten,
dass nichts unmöglich ist
bei Gott Ich-werde-da-sein.

 

  • A. ROTZETTER : Der Du da bist für uns

Der Du da bist
für uns
Schau wie sehr wir gefallen sind
und befreie unsDer Du da sein wirst
für uns
Nimm weg
unsere Angst vor der Zukunft
und führ uns in Dein LandDer Du gehst
mit uns
Lass uns spüren
dass Du da bist
und bleib bei uns

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