Die Predigt zum PredigtBlog am 26.01.20: Mahnung zur Einheit der Gemeinde

Die Predigt am 26. Januar um 18h in St. Franziskus als Audio:

 

Lesung:

KORINTHER 1 10 Ich ermahne euch aber, Brüder und Schwestern, im Namen unseres Herrn Jesus Christus: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch; seid vielmehr eines Sinnes und einer Meinung! 11 Es wurde mir nämlich, meine Brüder und Schwestern, von den Leuten der Chloë berichtet, dass es Streitigkeiten unter euch gibt. 12 Ich meine damit, dass jeder von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Paulus – ich zu Apollos – ich zu Kephas – ich zu Christus. 13 Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft worden? […] 17 Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkünden, aber nicht mit gewandten und klugen Worten, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht wird.

Mahnung zur Einheit der Gemeinde

Was ist die Kraft des Kreuzes Christi? Kann eine Kreuzreliquie tatsächlich Wunder vollbringen? Sind wir von der unverschuldeten Ursünde genauso schuldlos wieder reingewaschen? Allein die Vielzahl der gutbegründeten Antworten auf die erste Frage dürfte sich sehr gut mit der Vielzahl der christlichen Glaubensgemeinschaften decken. Keine Frage hat so viele Spaltungen erzeugt, wie diese, nach der Kraft und Bedeutung des Kreuzes Christi. Wie sollen wir, wenn wir uns schon um die Kraft des Kreuzes Christi streiten, eines Sinnes und einer Meinung sein?

2 Gedanken zu „Die Predigt zum PredigtBlog am 26.01.20: Mahnung zur Einheit der Gemeinde

  • 15. Januar 2020 um 07:49
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    Nicht das Kreuz an sich, die vielen in der Welt als Reliquie verehrten Kreuzsplitter (die laut eines Priesters der Grabeskirche zusammen mehr als 2 oder 3 Kreuze ergeben würden) haben eine besondere Kraft. Auch wenn viele Menschen diese magische Vorstellung haben.

    Die Kraft liegt in dem, was vorher und nachher war:

    Das Leben und Wirken des Jesus von Nazareth, seine Botschaft vom Reich Gottes. Seine Predigten, seine Gleichnisse, sein Handeln. Seine Bereitschaft sich für seine Botschaft der Nächsten- und Feindesliebe sogar zu “opfern”, dass diese in die Welt geht. Liebe konsequent.
    Nicht sein “Opfer” am Kreuz wäscht uns von den Sünden frei, auch das eine magische Vorstellung, sondern das Be-Folgen seiner Botschaft: wie bei Zachäus, beim verlorenen Sohn – erkennen wir die Botschaft und kehren um, sind wir angenommen und wir erfahren Vergebung durch den uns liebenden Gott, den “Abba” (aramäisch-die Sprache Jesu-: Papa,Väterchen) Jesu.

    Und die Kraft des Kreuzes liegt in der Botschaft der Auferstehung.
    Die Jüngerinnen (Maria Magdalena als Erste(s)) und Jünger erleben dies. Völlig schockiert verstecken sie sich, aber dann machen sie Erfahrungen, die alles verändern: ER lebt, ist auferstanden.
    Kraft zur Hoffnung auf die Ewigkeit.

    Diese Kraft hat das Christentum überhaupt erst möglich gemacht und angeschoben. Sie eint grundsätzlich auch alle Konfessionen, die sich in einzelnen Interpretationen unterscheiden.

  • 23. Januar 2020 um 17:39
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    Version 2020:
    “Es wurde mir nämlich, meine Brüder und Schwestern, von den Leuten der Chloë berichtet, dass es Streitigkeiten unter euch gibt. 12 Ich meine damit, dass jeder von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Papst Franziskus – ich zum ehemaligen Papst Benedikt … 13 Ist denn Christus zerteilt?”

    Ob sich der emeritierte Papst, der sich eigentlich Schweigen auferlegt hatte, selber mit dem kürzlich in einem Buch veröffentlichten Artikel in die Diskussion bringen wollte oder man ihn und seinen Artikel instrumentalisiert hat: Bestimmte Kreise tun alles, damit eine offene theologische Diskussion zum Zölibat überhaupt im Keim schon erstickt wird.
    Eine Regel, die mit dem Sakrament der Priesterweihe überhaupt nichts zu tun hat (wie die wirre Gloria v. Thurn und Taxis bei Meischberger als selbsternanntes Sprachrohr der Katholikinnen und Katholiken meinte) und bis ins 11. Jahrhundert auch nicht existierte. Eine Regel, die auch nicht für alle Priester in der katholischen Kirche gilt (ehem. orthodoxe und ev.).
    Eine Regel, die durchaus sinnvoll sein kann, über deren Zwang man aber reden muss. Schließlich war zumindest Petrus verheiratet, wenn er nach Mk, Mt und Lk eine Schwiegermutter hatte.

    Eine Aufhebung der Zölibatspflicht wird nicht gegen das Grundproblem des abnehmenden Glaubens wirken. Aber es wäre die Chance für die Gemeinden von weiteren Vergrößerungsbestrebungen der Pfarreien verschont zu bleiben.
    Eigentlich müsste doch Konsens sein, dass die Feier der Eucharistie die Priorität haben muss und dafür ausreichend Priester notwendig sind.
    Und wenigstens offen muss darüber gesprochen werden können.

    Eine Einheit der Gemeinde/Kirche ist schmerzlich zu vermissen. Will man “den Laden vor die Wand fahren?”
    Zudem ist unser Ansehen ruiniert, an viertletzter Stelle, nur wenig besser als Banker und Politiker.

    Wenn wir nicht mehr als glaubwürdig angesehen werden, wie können wir da noch die “Kraft des Kreuzes” vermitteln?

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